Arztpraxis Dr. med. Martina Bida Fachärztin für Innere Medizin
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Die Blasenschwäche

 

 

Viele Frauen ab 50 leiden unter einer Blasenschwäche.

 

Harninkontinenz bezeichnet den Verlust der Fähigkeit, die Blase kontrolliert in einem passenden Moment und an einem geeigneten Ort zu entleeren. Im Volksmund wird sie häufig als Blasenschwäche bezeichnet. Betroffene verlieren dabei unwillkürlich einige Tropfen bis hin zu größeren Mengen Urin ohne die Möglichkeit zu haben, den Harn halten zu können. Bis zu 10 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer schwachen Blase.

Betroffene leiden im Alltag sehr unter ihrer Erkrankung und viele meiden Unternehmungen mit Familie und Freunden aus Angst vor einem unangenehmen Missgeschick. Aus Scham über das sehr intime Thema trauen sich viele Betroffene nicht einmal, mit ihrem Arzt über ihr Leiden zu sprechen. Dabei gibt es viele verschiedene Therapiemöglichkeiten, mit denen eine Blasenschwäche wirksam behandelt werden kann

 

 

Blasenschwäche – Symptome

 

Eine Blasenschwäche äußert sich durch einen unkontrollierbaren und unwillkürlichen Harnverlust. Menschen mit einer Blasenschwäche können daher im Gegensatz zu gesunden Menschen nicht mehr selbst bestimmen, wann und wo es zum Harnabgang kommt. Er tritt typischerweise sehr plötzlich auf und kann von krampfartigen Schmerzen und extrem gesteigertem Harndrang begleitet werden.

Folgende Symptome gehen häufig mit einer Blasenschwäche einher:

  • Häufiger Harndrang (Pollakisurie)
  • Ausscheiden von nur geringen Urinmengen
  • Häufiges Wasserlassen
  • Brennender Schmerz bei der Harnabgabe
  • Blutspuren im Urin
  • Vermehrtes Auftreten von Harnwegsinfektionen und Blasenentzündungen (Cystitis)
  • Pilzbefall

 

 

Es gibt 2 Arten der Blasenschwäche oder auch eine Kombination von beiden

 

 

1. Belastungs- oder Stressinkontinenz

Da der Belastungsinkontinenz meist eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur oder des Bandapparates im Beckenbereich zugrunde liegt, wird in erster Linie bei den Schweregraden I (unfreiwilliger Urinabgang bei schweren körperlichen Belastungen, z. B. Hüpfen, Springen, Husten und Niesen) und II (unwillkürlicher Harnverlust bei leichten körperlichen Belastungen wie Treppensteigen, Gehen, Aufstehen oder Hinsetzen) auf eine sogenannte konservative Therapie gesetzt.

Was kann man selbst dagegen tun?

  1. Training der Beckenbodenmuskulatur

Ein Beckenbodentraining kann sowohl zu Hause, als auch im Rahmen einer Physiotherapie erlernt und durchgeführt werden. Der Erfolg des Beckenbodentrainings stellt sich in der Regel nach drei bis sechs Monaten ein. Sollte trotz regelmäßigem Training keine Besserung eintreten, müssen andere Therapiemöglichkeiten in Betracht gezogen werden.

  1. Gewichtsreduktion

Frauen mit Übergewicht wird im Rahmen einer konservativen Therapie eine Gewichtsabnahme empfohlen. Die Reduktion des Körpergewichts hat oft einen positiven Effekt auch auf den Harndrang und vermindert den willkürlichen Abgang von Urin.

  1. Reduzierung von Harninkontinenz begünstigenden Umständen/Lebenstiländerungen

Umstände, welche die Entstehung einer Inkontinenz fördern können, sollten vermindert werden. Dazu kann eine Behandlung von chronischem Husten ebenso gehören wie Strategien, um das Heben von schweren Gegenständen zu vermeiden. Harntreibende Getränke wie Kaffee und schwarzen Tee sollten genauso wie stressige Alltagssituationen vermieden werden. Tagsüber sollte man viel aber abends nur noch wenig trinken, damit das nächtliche Wasserlassen auf ein Minimum reduziert wird.

     4 .Östrogentherapie

Bei Frauen während oder nach der Menopause tritt eine Inkontinenz häufig als Folge von Östrogenmangel auf. In diesen Fällen kann durch eine örtliche Behandlung des Harn- und Genitalbereichs mit einer östrogenhaltigen Salbe (Inhaltsstoff: Östriol) oder durch das Einführen von Östrogenscheidenzäpfchen Besserung erreicht werden. Aufgrund der niedrigen Dosierung ausschließlich im Scheidenbereich und des speziellen Östrogens ist mit keinen Nebenwirkungen zu rechnen.
Hormone zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden können die Inkontinenz hingegen verschlechtern

 

2.  Dranginkontinenz

 

Das Ziel von konservativen Therapieansätzen bei einer Dranginkontinenz besteht darin, die Abstände zwischen dem auftretenden Harndrang zu verlängern und das Aufnahmevermögen der Blase zu verbessern. Folgende Maßnahmen werden in der Regel getroffen:

  1. Behandlung eines Harnwegsinfekts

In sehr häufigen Fällen wird eine Dranginkontinenz durch einen bestehenden Harnwegsinfekt ausgelöst. Deswegen sollte ein möglicherweise vorliegender Infekt zuerst behandelt werden.

  1. Operation einer Gebärmutter bzw. Scheiden-/Blasensenkung

Wenn neben einer Dranginkontinenz eine Senkung oder gar ein Vorfall der Organe von Gebärmutter, Blase und Darm vorliegt sollte zunächst eine Senkungsoperation erfolgen. In bis zu 80 Prozent der Fälle wird damit die Inkontinenz geheilt.

  1. Blasentraining

Sind eindeutige krankhafte Ursachen ausgeschlossen, kann ein Blasentraining durchgeführt werden. Dabei versucht die Patientin dem ersten Harndrang nicht nachzugeben und damit die Dauer bis zum Aufsuchen der Toilette immer weiter hinauszuzögern. Sinnvoll ist in diesem Zusammenhang auch ein Beckenbodentraining.

  1. Östrogentherapie

Bei Frauen während oder nach der Menopause tritt eine Inkontinenz häufig als Folge von Östrogenmangel auf. In diesen Fällen kann durch eine örtliche Behandlung des Harn- und Genitalbereichs mit einer östrogenhaltigen Salbe oder durch die Einnahme von Östrogentabletten Besserung erreicht werden.  Es helfen aber nur lokal oder als Tablette angewandte Östriol haltige Medikamente, nicht aber Hormone zur Therapie der Wechseljahre.

 

 

Werden keine ausreichenden Erfolge mit diesen Methoden erzielt, kann eine medikamentöse Therapie oder die Elektrostimulation eingesetzt werden. Bei der medikamentösen Behandlung verwendet man Substanzen, welche die Kontraktionen der Blasenmuskulatur unterdrücken bzw. vermindern.

Wichtig ist es, dass man langsam mit einer niedrigen Dosis beginnt. Die Nebenwirkungen werden so geringer empfunden, insbesondere eine mögliche Mundtrockenheit. Bei der Elektrostimulation werden Nerven, die für die Steuerung der Harnblase und deren Verschlussmechanismen zuständig sind, durch sehr geringe elektrische Impulse gereizt. Dadurch können sie angeregt werden, ihre natürliche Aufgabe und Leistung wieder aufzunehmen.

Die verschiedenen Therapieansätze können auch kombiniert eingesetzt werden.

 

 

Behandlung und Vorbeugung einer schwachen Blase

Zunächst können Sie selbstständig Maßnahmen ergreifen, um die Blasenschwäche zu verbessern und Ihre Alltagseinschränkung zu minimieren. Dazu gehören:

  • Stärkung der Beckenbodenmuskulatur durch Beckenbodentraining
  • Für ausreichend Bewegung sorgen. Gymnastik wie Yoga oder Pilates trägt zur Stärkung des Beckenbodens bei
  • Ausreichend Wasser trinken und harntreibende Getränke wie Tee, Kaffee, Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke vermeiden
  • Im Falle von Übergewicht lindert eine Gewichtsabnahme den Druck auf den Beckenboden
  • Ausgewogene Ernährung und Verzicht auf Lebensmittel, die die Blase reizen (zum Beispiel scharfes Essen)
  • Benutzung von hygienische Hilfsmittel in Form von besonders saugfähigen Binden

Helfen die vorgeschlagenen selbstständigen Maßnahmen nicht oder nur geringfügig, empfehlen wir Ihnen auf jeden Fall der Gang zum Hausarzt oder zur Hausärztin. Wenn Sie sich für Ihre Blasenschwäche schämen sollten, hilft Ihnen vielleicht der Gedanke, dass der Arzt täglich mit Patientinnen  mit Blasenschwäche zu tun hat und das Thema für ihn oder sie absolut normal ist. Es gibt keinerlei Grund zur Scham.

Abhängig von der Art der Blasenschwäche gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, die mit Hilfe eines Arztes individuell angepasst werden können:

  • Operative Verfahren zur Straffung der Beckenbodenmuskulatur und Aufrichten der Harnröhre
  • Medikamentöse Behandlung einer überaktiven Blase
  • Elektrostimulation zur Anregung der Nerven

 

Falls Sie unter einer Blasenschwäche leiden, sprechen  Sie Ihr Problem in der Sprechstunde an !!

 

 

 

 

 

 

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